Energiegemeinschaft Grätzl Energie: Vielfältige Möglichkeiten für PV

Das noch ungenutzte Dach an die Gemeinschaft verpachten, den nicht benötigten Strom aus einer eigenen PV-Anlage einspeisen, oder den Sonnenstrom von den Nachbarn beziehen: Erneuerbare Energiegemeinschaften (EEG) eröffnen unterschiedliche Möglichkeiten zum Mitmachen. Wie das funktionieren kann, zeigt Grätzl Energie vor.

Grätzl Energie ist die erste regionale erneuerbare Energiegemeinschaft in Wien. Ihre Vision ist eine flächendeckende und nachhaltige Energieversorgung – miteinander, füreinander. Mit den Photovoltaik-Anlagen sollen ganze Grätzl versorgt und damit ein Beitrag zur Energiewende geleistet werden. Zudem sollen die Mitglieder unabhängiger von den Preisschwankungen am Strommarkt werden und von günstigem Ökostrom profitieren, was sich positiv auf die regionale Wertschöpfung auswirkt.

Es gibt die Möglichkeit, als Strom-Verbraucher*in, Strom-Produzent*in oder auch als Verpächter*in seines Daches Mitglied der Grätzl Energie zu werden.

Das erste Grätzl wurde im 23. Bezirk in Wien gegründet, wo sich auch das Büro der Grätzlenergiegemeinschaft eGen befindet. Schon jetzt versorgen dort einige PV-Anlagen die Verbraucher. Neben der Anlage auf dem Dach des eigenen Büros (Leistung: 31,54 kWp) ist es beispielsweise jene auf dem Dach der W. A. Richter’s Söhne GmbH (Leistung: 200 kWp). Ein Teil der produzierten Energie wird vom Betrieb selbst verbraucht, der Überschuss kommt der Gemeinschaft zugute.

Weitere Produzenten – also Haushalte oder Betriebe, die eine PV-Anlage besitzen (oder demnächst eine besitzen möchten) – sind bei der Grätzl Energie als Mitglieder sehr gefragt, denn so können auch immer mehr Mitglieder mit Sonnenstrom aus der Region versorgt werden. Den Strom, den die Produzenten nicht selbst benötigen, erhalten Verbraucher der Grätzl Energie, die Produzenten bekommen dafür einen Einspeisetarif. Der Strom, welcher nicht von der Gemeinschaft verbraucht wird, wird in das Netz eingespeist.

Durch die stabilen Preise, die unabhängig von extremen Strompreisschwankungen sind, haben Verbraucher wie auch Produzenten eine gewisse Planbarkeit, die gerade für kleinere bzw. mittlere Unternehmen (KMUs) sehr wichtig ist.

Für all jene, die nicht mit Behördenwegen, Errichtung und Betrieb der PV-Anlage zu tun haben möchten, gibt es mit dem Modell Grätzl DACH eine interessante Alternative.  Dabei können Menschen oder Unternehmen, ihre freie Dachfläche gegen ein Entgelt an die Grätzl Energie verpachten. Auf dem Dach plant und errichtet die Grätzl Energie dann eine PV-Anlage, kümmert sich für 20 Jahre um Betrieb und Wartung und stellt in dieser Zeit den Strom den Mitgliedern der Energiegemeinschaft zur Verfügung. Die Verpächter profitieren währenddessen von reduzierten Energiekosten, da sie den produzierten Strom auch selbst nutzen können, oder von einem jährlichen Entgelt. Danach geht die PV-Anlage komplett in den Besitz des Dachverpächters über, der sie dann selbst weiter nutzen kann. Dieses Angebot richtet sich vorrangig an Eigentümer von größeren Gebäuden wie beispielsweise großen Wohnhäusern oder Unternehmen in Wien.

Verbraucher*in kann prinzipiell jede/r werden, sofern Grätzl Energie eine PV-Anlage in der Umgebung hat, mit der das Unternehmen oder der Haushalt auch versorgt werden kann. Ob es eine PV-Anlage in der direkten Umgebung gibt, prüfen die Mitarbeiter/innen der Grätzl Energie, sobald man mit ihnen in Kontakt tritt. Wird mehr Strom benötigt, als die Energiegemeinschaft gerade liefert, erhält man diesen wie bisher von seinem Stromanbieter.

Quelle:  Grätzl Energie

« Übersicht Beispiele

Highlights

  • Mit Gleichgesinnten zum Klimaschutz und einer sicheren Energieversorgung beitragen.
  • OHNE eigene PV-Anlage: Dach verpachten für 20 Jahre und ein jährliches Entgelt erhalten, oder einfach Sonnenstrom von der Gemeinschaft beziehen
  • MIT eigener PV-Anlage: Nicht benötigten PV-Strom zu stabilen Preisen an die Gemeinschaft abgeben und so die eigene Anlage besser nutzen

Bildergalerie